

 
Während der Konfiguration sollte man unbedingt das System überwachen und feststellen, wann und warum eine Verbindung aufgebaut wird. Ansonsten kann es schnell zu unerwünschten Telefonrechnungen kommen.
Man kann sich aber sicher sein, daß niemals grundlos eine Verbindung aufgebaut oder offengehalten wird. Die geschieht immer nur dann, wenn auch tatsächlich Pakete über die Leitung verschickt werden.
Es gilt also insbesondere die beteiligten Serverdienste auf dem Rechner zu überprüfen, ob Sie richtig konfiguriert wurden, und ggf. die Ursachen der Verbindung aufzuspüren.
Es gibt eine Vielzahl von ISDN-Statusmonitoren; der wichtigste
ist imon. Dieses Konsolenprogramm läßt sich in jeder
Umgebung einsetzen, reagiert prompt und verschlingt keine
Systemressourcen.
Weitere Programme sind: xisdnload (zeigt auch den Durchsatz),
isdnmon und isdnmonp.
Alle Monitore zeigen die Telefonnummer und die Art der Verbindung,
also ob es eine ein- oder ausgehende Verbindung ist, an.
isdnctrl verbose 3
/var/log/messages zu schreiben,
anhand derer man erkennen kann, zwischen welchen IP-Nummern
und Port-Nummern ein Paket verschickt wird.
Dieses Beispiel ist eine Anfrage an den WWW-Server
www.suse.com mit dem Alias goldengate:
Apr 10 21:05:06 glen kernel: OPEN: 1.1.1.1 -> 209.0.51.1 TCP, port: 2224 -> 80
                
tcpdump ist ein Paketsniffer,
der alle Pakete auf einem Netzdevice mitschneidet.
Die Ausgabe des Programmes ist leider nicht sehr 
menschenfreundlich, aber zumindest die verwendeten 
IP-Nummern und Port-Nummern werden sichtbar gemacht.
Dieses Beispiel ist eine Anfrage an den WWW-Server
www.suse.com:
# tcpdump -i ippp0
tcpdump: listening on ippp0
21:05:39.382188 pec-30.au1.n.uunet.de.2230 > 
 goldengate.suse.com.www: S 1384488919:1384488919(0)
 win 512 <mss 1460>
21:05:39.642188 goldengate.suse.com.www > 
 pec-30.au1.n.uunet.de.2230: S 3326089293:3326089293(0)
 ack 1384488920 win 32736 <mss 1460>
21:05:39.642188 pec-30.au1.n.uunet.de.2230 > 
 goldengate.suse.com.www: . ack 1 win 32120 (DF)
                
ippp0 neu angelegt 
wird.
tcpdump zeigt nach dem Neuanlegen keine Daten mehr an
und muß abgebrochen und neu gestartet werden.
Das Programm isdnlog läuft im Hintergrund und horcht
ständig auf dem D-Kanal mit. Alle Aktivitäten werden zum einen
in /var/log/messages geloggt und zum anderen in die
Log-Datei /var/log/isdn.log protokolliert.
Mit dem Tool isdnrep kann man diese Datei wiederum
zu einem späteren Zeitpunkt aufrufen. Es gibt eine Vielzahl
von Parametern, hier dir wichtigsten:
isdnrep: alle Verbindungen des heutigen Tagesisdnrep -a: alle protokollierten Verbindungenisdnrep -t01/04/98-03/04/98: alle Verbindungen
vom 1. bis 3. April 1998
/usr/doc/packages/i4l/isdnlog/README
Das i4l-Subsystem ist, wenn es denn einmal gestartet wurde, nicht dafür vorgesehen, daß Verbindungen nur manuell gestartet werden. Man könnte das Konzept bei i4l also auch so formulieren: wenn es gestartet ist, besteht ständig eine Verbindung, die aber automatisch gekappt wird, wenn nichts passiert.
Wer es dennoch manuell machen will, der entferne einfach die Default-Route. In diesen Fall wird nur noch dann eine Verbindung aufgebaut, wenn ein IP-Paket an die direkte Gegenstelle geschickt wird, was i.a. nicht vorkommt, da diese Gegenstelle keine Internetdienste anbietet und daher von keinem Client angesprochen wird.
Als endgültigen Schritt kann man auch das komplette Interface
(ippp0) herunterfahren; dann können grundsätzlich keine
Verbindungen aufgebaut werden.
Man kann die Runlevel-Skripte natürlich auch manuell benutzen:
/sbin/init.d/i4l stop
            
/sbin/init.d/i4l start
/sbin/init.d/route
            
Wer bei einer syncPPP-Verbindung die Verbindung nur manuell
starten möchte, kann eine Eigenschaft des Skriptes
/etc/ppp/ip-up ab SuSE 5.2 ausnutzen.
Dieses legt beim Verbindungsaufbau eine Default-Route
auf die neu erkannte PtP-Adresse. Beim Verbindungsabbau
wird das Device neu angelegt und die Default-Route 
gelöscht. Schließlich wird die Datei /etc/route.conf
durchsucht und die Default-Route, wenn definiert, neu angelegt.
Definiert man dort keine Default-Route, so hat man nach 
Verbindungsabbau eben keine.
Gestartet werden kann dann nur mit dem Kommando:
isdnctrl dial ippp0
            
isdnctrl hangup ippp0
            
Am besten gar nicht, denn das ist Aufgabe des Administrators. Es ist nur ihm vorbehalten, Netzdevices und Routen zu konfigurieren.
Versuche nicht, den notwendigen Programmen suid-Attribute zu geben. Erstens ist diese Aufgabe sehr schwer, und zweitens handelt man sich damit ein riesiges Sicherheitsloch ein, denn wenn diese Programme erstmal offen sind, lassen sich auch andere unerwünschte Dinge damit tun.
Einem einzelnen Skript suid-Attribute zu geben, ist unter Linux ebenfalls verboten.
Wer es dennoch unbedingt machen will, der benutze ein Paket
wie z.B. sudo. Damit lassen sich für einzelne Benutzer
bestimmte Kommandos definieren, die diese dann als Benutzer
root ausführen dürfen.
Hier ein einfaches Beispiel:
sudo installieren.visudo die Konfigurationsdatei editieren, z.B.
soll der Benutzer kfr das Programm 
/usr/local/bin/dial ausführen dürfen:
# Angabe der privilegierten Benutzer
kfr     ALL=/usr/local/bin/dial
                
visudo, um
die Konfigurationsdatei /etc/sudoers zu
verändern.
dial könnte z.B. so aussehen:
#!/bin/sh
DEVICE=ippp0
if test $UID -ne 0; then
    exec sudo $0 $*
fi
case "$1" in
stop) 
    echo stop
    isdnctrl hangup $DEVICE
    ;;
*)
    echo dial
    isdnctrl dial $DEVICE
    ;;
esac
                
root aufgerufen, startet es sich
selbst mit sudo neu. Mit dial wird gewählt,
mit dial stop wird aufgelegt.sudo fragt beim ersten Start und danach von Zeit 
zu Zeit das Paßwort des aufrufenden Benutzers ab.NOPASSWD mit angegeben werden, z.B.
kfr     ALL=NOPASSWD:/usr/local/bin/dial
                


